Tian Wien – Vegetarisch mit Stern
Letzte Woche war mich meine Babsi aus Amerika besuchen. Da wir meinen Geburtstag ein bisschen nachfeiern wollten und sie sich ja generell pescetarisch ernährt, passte es uns gut endlich einmal das rein vegetarische Restaurant „Tian“ auszuprobieren. Wir entschieden uns für zweimal sechs Gang Menü einmal mit Weinbegleitung einmal mit nicht alkoholischer Getränkebegleitung. Vorweg muss ich gleich sagen, dass die alkoholfreie Begleitung unglaublich war. Tolle Aromen, witzig und raffiniert kombiniert und eine Überraschung zu jedem Gang. Auch wenn wir tolle Weine hatten, war die nicht alkoholische Begleitung an diesem Tag unser Favorit.
Wir starteten mit kleinen Snacks bestehend aus Bauernkrapfen mit Zwiebel & einer Kohlsprosse gefüllt mit Kohl. Knackig, warm, kalt und frisch dazu gab es einen tollen Rose Champagner. Ein perfekter Einstieg in die Gemüsewelt des Tian. Der erste Gang bestand dann aus einer Vielzahl an unterschiedlichen Texturen vom Champignon. Der Crumble und die Sauce, die am Tisch fertigstellend dazu kamen, rundeten das Gericht perfekt ab.
Überhaupt sind die verwendeten Produkte extrem toll, wie beim nächsten Gang der Mais. Im Sommer geerntet, wurde dieser in verschiedenen Formen haltbar gemacht um jetzt im Winter als tolles Gericht zurückzukehren.
Obwohl es mit Trüffel & Erdäpfel weiterging, was eine meiner Lieblingskombis ist, war der Grünkohl Gang der mich am meisten begeisterte. Mit Sellerie und einem vegetarischem „Beuscherl“ à part dazu. Auch wenn ich ein gutes Beuscherl sehr liebe, war die vegetarische Variante sehr stimmig. Durch das Aroma der Austernseitlinge fehlte es hier an nichts.
Zum Hauptgang gab es dann Rotkraut vom Krautwerk. Das Robert Brodinak tolles Gemüse anbaut weiß man natürlich, am Teller sah das dann wie folgt aus – Geschmort mit einer tollen Sauce Rotkraut und Wacholder, dazu Roveja (österreichische Wintererbse) eine tolle Kombination.
Einer der Gründe warum ein Besuch im Tian unbedingt auf eurer Liste stehen sollte, ist Thomas Scheiblhofer. Seit Anfang an ist er der Herr über die Patisserie und kümmert um die süßen Versuchungen. Wir starten mit einem Milchreis mit gelber und Roter Rübe als kleiner süßer Gruß. Danach wollten wir unbedingt beide Desserts probieren, also einmal „Sunny Side Up“ und einmal Bitterschokolade mit Trüffel. Das vegane Dessert war sehr frisch und fruchtig, bestehend aus Kokos, Mango & einem flüssigen Kern aus IPA. Das ist ein österreichisches Craft Bier das sehr intensiv nach Mango, Maracuja und Pfirsich gerochen hat. Ich bin zwar kein Biertrinker aber die Kombi war sehr cool und stimmig. Zum Schokoladen Dessert muss man eigentlich nicht wirklich viel sagen, außer WOW! Original Beans Schokolade, Trüffel und Feige. In der Kombination absolut überzeugend. Zum Abschluss gab es noch tolle Pralinen in vielen verschieden Varianten.
Alles in allem wusste ich zwar das es gut sein wird, aber ich als Fleischesser hab mich dann unterbewusst doch lange gewehrt, jedoch völlig zu Unrecht. Auch wenn man Fleisch oder Fisch mag wird einem nichts abgehen, ganz im Gegenteil man wird sich die Frage stellen, die ich mir auch gestellt habe: warum war ich nicht schon eher hier?!